Interview: „Lead Management wird viel zu oft mit Leadgenerierung verwechselt“
- Katharina Krus
- 3. Apr. 2021
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Mai 2024
Experten-Interview zum Thema „Digitales Lead Management im B2B Mehrstufenvertrieb“
Interviewgast Philipp von der Brüggen

Digitales Lead Management im indirekten Vertrieb ist ein Muss
Der erfolgreiche Abschluss des Lead Management Prozesses scheitert oft am Vertriebspartner. Dabei ist es wichtig, diesen eng in den Prozess eng mit einzubauen und ihn zu motivieren, Teil des Lead Managements zu werden. Wieso das Lead Management gemeinsam mit dem Vertriebspartner so essentiell ist und wie das funktioniert, weiß Philipp von der Brüggen.
Er ist Experte in Sachen B2B Kommunikation und kennt sich mit komplexen Vertriebsstrukturen bestens aus. Auf unserem Lead Management Summit 2017 ist er mit seinem Unternehmen leadtributor Themenpate für die Prozessstufe „Lead Management mit Vertriebspartnern“. Wir haben schon vorher mit ihm gesprochen und herausgefunden warum es so wichtig ist, die Disziplin „Lead Management Vertrieb“ zu beherrschen.
Lead Management Summit 2017
Herr von der Brüggen, Sie sind mit Ihrem Unternehmen leadtributor Themenpate für die Prozessstufe „Lead Management mit Vertriebspartnern“. Was bringen Sie für die Teilnehmer des Lead Management Summit 2017 mit nach Würzburg?

Ein Thema ist uns sehr wichtig: Lead Management wird viel zu oft mit Leadgenerierung verwechselt. Wir versuchen die Teilnehmer dafür zu sensibilisieren, dass ein Leadprozess einen Anfang hat, aber kein Ende.
Lead Management beschäftigt sich damit, wie potenzielle und aktuelle Kunden prozessgestützt betreut und entwickelt werden. Dabei müssen alle Unternehmensbereiche involviert werden.
Wir haben unseren Schwerpunkt auf der Einbindung von Vertriebspartnern in diesem Prozess. Wir zeigen, wie man Vertriebspartner so intelligent in den Lead Management-Prozess einbindet, dass ein echter Closed Loop entstehen kann.
Wie funktioniert erfolgreiches Lead Management mit Vertriebspartnern?
Der erfolgreiche Abschluss des Lead Prozesses scheitert in vielen Unternehmen am Vertriebspartner. Was sind in Ihren Augen die Basics dafür, dass eine vertrauensvolle und für beide Seiten spannende Partnerschaft aufgebaut werden kann?

Das ist eigentlich ganz einfach. Je besser das Lead Management, desto glücklicher ist der Vertriebspartner. Ist er doch der Nutznießer in Form von mehr und besseren Leads. Es bleibt dabei. Vertriebspartner schätzen gute Leads und wollen davon so viele, wie sie bekommen können. Warum ist das oft nicht so?
Weil das Lead Management Vertrieb eine Einbahnstraße ist. Leads werden meist per Mail verteilt. Es gibt ganz selten einen durchdachten digitalen Prozess.
Leadverteilung ohne intelligenten Rückkanal ist völlig unzeitgemäß. Denn das Gesamtsystem kann nicht lernen. Der Hersteller produziert Leads für ein großes schwarzes Loch. Da schüttet er sie ständig hinein. Der Vertriebspartner kann auch nicht zur Verbesserung der Situation beitragen, weil sein Feedback weder erfasst noch ausgewertet wird. Das Ganze ist intransparent und ineffektiv und auch wenig erfreulich für den Kunden.
Denn: Wenn der Hersteller nicht weiß, in welcher Phase des Kaufprozesses der Kunde steckt, kann er auch nicht angemessen darauf reagieren.
Digitalisierung in Unternehmen
Die Digitalisierung ist in Unternehmen unabdingbar und schreitet immer weiter voran. Warum ist es so wichtig, auch die Vertriebskanäle dabei angemessen mit einzubinden?

Wie schon eben diskutiert, ist der Leadprozess ein Unternehmensprozess, der alle Bereiche umfasst. Irrtümlicherweise wird Lead Management immer nur im Marketing verortet. Eigentlich muss der Weg eines Kunden durch das gesamte Unternehmen aktiv gestaltet und teilautomatisiert werden. Von den Kommunikationskanälen des Marketings über Vertrieb, Kundendienst, etc. laufen die Informationen nicht in einem geschlossenen Kreis, wird das Lead Management B2B nicht funktionieren.
Was hilft es Ihnen, wenn Sie über jeden Klick, Download oder E-Mail-Öffnung perfekt informiert sind, wenn Sie daraus Scoring und Ratings entwickeln, aber dann schließlich das Lead beim Vertrieb „datentechnisch“ stecken bleibt. Was passiert dann? Was ist der nächste sinnvolle Schritt aus Sicht des Kunden? Ohne diese Information stockt der Leadmanagement-Prozess.
Das sind die digitalen Prozesse, die zentral für den Erfolg werden. Wenn der Datenfluss nicht über alle Bereiche so gesammelt wird, dass wir den Kunden im „engeren“ Sinne entwickeln können, werden uns Wettbewerber vormachen, wie man das besser macht. Wer die Vertriebskanäle nicht einbindet, verschenkt großes Potenzial. Nicht umsonst hat der Bitkom in einer seiner letzten Studien zum Thema Lead Management beklagt, dass der Großteil der Leads verbrannt wird. Dabei wurde sogar eine Studie der Gartner Group zitiert, in der es heißt, dass bis zu 70 Prozent der generierten Leads in solchen Strukturen unbearbeitet liegen bleiben. Was für ein unglaubliches Potenzial gilt es da zu heben, nicht wahr?
Die erfolgreiche Umstellung des Lead Managements
Was möchten Sie Unternehmen in Sachen „Lead Management mit Vertriebspartnern“ unbedingt mit auf den Weg geben?

Ganz einfach: Digitalisieren Sie das Lead Management mit Ihren Partnern. Stoppen Sie noch heute die manuelle Verteilung von Leads per E-Mail, Post, Fax oder Telefon und ersetzen Sie diese Prozesse durch einen durchdachten Leadprozess.
Sie werden erstaunt sein, welche Erkenntnisse Sie sammeln und wie viel Umsatz da zu heben ist. Unser leadtributor hat zum Beispiel Schnittstellen zu CRM- und Marketing-Automation-Plattformen. Im besten Fall sind Ihre Vertriebspartner innerhalb von einer Woche Teil Ihres neuen Lead Managements. Die Umstellung geht sehr schnell und einfach. Und ab dann bleibt KEIN Lead mehr liegen, und Sie wissen immer und überall, wie der aktuelle Stand der Dinge ist.
Vielen Dank für das nette Gespräch, Herr von der Brüggen!





